***  Tran­skript  ***

Ein­lei­tung Andre­as Wiech:

Jetzt darf ich den Kan­di­da­ten für Chem­nitz 3 vor­stel­len.

Dr. Bern­hard Sün­der, das ist die gel­be Far­be, die Sie hier sehen. Bit­te.

Dr. B. Sün­der:

Ja, mein Name ist Bern­hard Sün­der.

Ich woh­ne mitt­ler­wei­le seit 30 Jah­ren in Chem­nitz. Ich habe zwei erwach­se­ne Söh­ne und ein Enkel­kind.

Im letz­ten Herbst saß ich abends auf der Couch, schau­te die Nach­rich­ten und es war mir ein Fass, das zum Über­lau­fen kam. Und heu­te sage ich, die Not­wen­dig­keit des Gen­derns dort im Fern­se­hen wur­de von soge­nann­ten Exper­ten breit vor­ge­ho­ben, Min­der­hei­ten wur­den aus­führ­lich prä­sen­tiert. Rot-grüne Erhal­tungs­pro­gram­me wer­den als Demo­kra­tie­för­de­rung aus­ge­ge­ben, wäh­rend gleich­zei­tig die Men­schen, die die Wirt­schaft in Deutsch­land am Leben erhal­ten, die arbei­ten­de Bevöl­ke­rung, die Hand­wer­ker, Unter­neh­mer, Arbeit­neh­mer, die gehen im gan­zen Min­der­hei­ten­wahn unter.

Und so geht es nicht mehr wei­ter.

Soll ich jetzt im Freun­des­kreis eine neue Frust­mail schrei­ben? Irgend­ei­ne Unter­schrif­ten­samm­lung berei­chern?

Nein, das bin ich nicht. Aktiv wer­den aber rich­tig.

Also mit­ten ins Sys­tem Demo­kra­tie ein­stei­gen, mit­ten in die Poli­tik.

Deutsch­land ist heu­te kon­fron­tiert mit einer Dop­pel­kri­se.

Ein­mal sind die Grund­la­gen der Wirt­schaft und damit die Grund­la­gen unse­res Wohl­stan­des extrem gefähr­det.

Und zum Zwei­ten ist die Hand­lungs­fä­hig­keit unse­res poli­ti­schen Sys­tems die Fähig­keit zum bewuss­ten und ziel­ge­rech­ten Ver­hal­ten zum Woh­le des Bür­gers ver­lo­ren gegan­gen.

War­um füh­le ich mich dazu beru­fen, bei dem not­wen­di­gen Poli­tik­wan­del mit­zu­hel­fen?

Dazu will ich etwas in mei­ne Ver­gan­gen­heit zurück­ge­hen.

Ich mach­te Abitur, stu­dier­te Phy­sik in Bonn und Aachen, pro­mo­vier­te dann zum Doktor-Ingenieur und star­te­te mei­ne beruf­li­che Kar­rie­re bei ver­schie­de­nen welt­weit täti­gen Mess­tech­nik­fir­men.

Mit 40 Jah­ren grün­de­te ich mei­ne eige­ne IT-Firma zunächst in Flö­he.

Wir ent­wi­ckel­ten eige­ne Soft­ware für die Aus­wer­tung und Visua­li­sie­rung von Mess­da­ten qua­si Excel für Inge­nieu­re. Und ver­kauf­ten die­se in die F&E‑Abteilungen der gro­ßen Auto­mo­bil­fir­men.

Unse­re Kun­den saßen in Detroit, Dear­born, Shang­hai, Chang­chung, Ning­bo, die chi­ne­si­schen Fir­men, die heu­te auf den deut­schen Markt kom­men, wie BYD, Geely, Patak, SAIC usw. Das waren vor über 10 Jah­ren unse­re Kun­den.

Neben der Sor­ge für Lohn und Brot für 40 hoch­qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter habe ich mit mei­ner Fir­ma immer wie­der die Nach­wuchs­ar­beit gefor­dert.

Vor vier Jah­ren habe ich die Fir­ma, die mitt­ler­wei­le in der Chem­nit­zer City, direkt gegen­über vom Bahn­hof ihre Büro­räu­me hat­te, an einen Schwei­zer Kon­zern ver­kauft.

Nun konn­te ich mei­nen Unruhe-Stand genie­ßen.

Ein Bei­spiel, und da sind wir bei Indi­vi­dua­li­tät:

Vor 1,5 Jah­ren erfüll­te ich mir solch einen Traum. Ich bin von Alten­burg mit dem eige­nen Flug­zeug über Island, Grön­land, Kana­da bis zur Süd­spit­ze der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, Key West sel­ber geflo­gen. Und wie Sie mer­ken, ich sit­ze jetzt hier, ich bin also wie­der zurück­ge­kom­men.

Und bevor nun das übli­che CO2-Bashing auf­kommt, dann bit­te ich Fol­gen­des zu beden­ken.

Mit mei­ner Messdaten-Auswertesoftware, die von Detroit über Stutt­gart bis Shang­hai ein­ge­setzt wur­de, wur­den die Ver­brauchs­da­ten der PKW-Motoren redu­ziert und damit natür­lich auch deren Abga­se. Durch die­se Ent­wick­lun­gen, da bin ich ziem­lich sicher, habe ich zu einer höhe­ren CO2-Einsparung bei­getra­gen, wie alle grü­nen Akti­vis­ten in Sach­sen zusam­men.

Und das ist mei­ne Devi­se: Posi­tiv ver­bes­sern und nicht ver­bie­ten!

Am 24.02. über­fiel Putin die Ukrai­ne.

Ich habe mir gedacht, was kannst du mehr tun, als auf der hun­derts­ten Lis­te zu unter­schrei­ben?

Und sie­ben Tage spä­ter flog ich mit 300 Kilo­gramm Medi­ka­men­ten und medi­zi­ni­scher Aus­rüs­tung von Alten­burg nach Kros­no, kurz vor der ukrai­ni­schen Gren­ze. Ich hat­te ganz vie­le Hel­fer und Unter­stüt­zer, Apo­the­ken, Ärz­te und Pri­vat­per­so­nen, hier in Chem­nitz. Ins­ge­samt mach­ten wir schließ­lich drei Flü­ge, dann waren die Lkw-Transporte in der Lage, so etwas preis­wer­ter durch­zu­füh­ren. Aber es ging hier um die Schnel­lig­keit.

„Kom­pe­tenz statt Ideo­lo­gie!“ ist mein per­sön­li­ches Mot­to.

Als Phy­si­ker und Inge­nieur hat­te ich im Stu­di­um und Pro­mo­ti­on mit Ener­gie­er­zeu­gung zu tun. Und ich kann die­se ideo­lo­gie­ge­trie­be­nen Ent­schei­dun­gen der Poli­tik nicht mehr mit anse­hen. Und als ich das geschrie­ben habe, da waren noch nicht die neu­en, ich nenn sie mal, Habeck-Papers auf dem Markt.

Das heißt, was jetzt da her­aus­ge­kom­men ist, wie die­se Ent­schei­dun­gen die Atom­kraft­wer­ke still­zu­le­gen, wie die­se Ent­schei­dun­gen getrof­fen wor­den sind, stellt sich ja jetzt her­aus, ist nur pure Ideo­lo­gie.

Ich möch­te ger­ne mei­ne Kom­pe­tenz ein­brin­gen und die kann ich immer­hin doku­men­tie­ren: Ich war Inno­va­ti­ons­preis­trä­ger des Frei­staa­tes Sach­sens, damals noch vom Pro­fes­sor Schom­mer ver­lie­hen.

Und 2018 war ich noch Kan­di­dat zu Sach­sens Unter­neh­mer des Jah­res.

„Kom­pe­tenz statt Ideo­lo­gie!“ sage ich und das ist mein Wahl­spruch.

Ich ste­he zu Euro­pa, aber Euro­pa soll bit­te die Mit­bür­ger nicht durch unnö­ti­ge Gän­ge­lun­gen drang­sa­lie­ren. Wer kennt nicht noch den Krüm­mungs­ra­di­us der Bana­ne?

Ich möch­te auch, dass die Ent­schei­dun­gen mehr nach unten ver­la­gert wer­den.

In den Ort­schafts­rä­ten den Kom­mu­nen, und ich war vor­ges­tern erst wie­der in Klaf­fen­bach und ich muss sagen, da sit­zen Leu­te, die nicht Ideo­lo­gie getrie­ben, son­dern nach­bar­schaft­lich ver­bun­den sind und vie­le, vie­le Pro­ble­me viel ein­fa­cher lösen kön­nen.

Und dazu gehört natür­lich nicht nur Kom­pe­tenz, dazu gehört auch natür­lich die not­wen­di­ge finan­zi­el­le Aus­stat­tung.

Die immensen Ver­grö­ße­run­gen der Minis­te­ri­en in Dres­den müs­sen zurück­ge­fah­ren wer­den.

Das ist so wie ein Orga­nis­mus, der wächst und wächst und wächst von sich aus. Und ich stel­le mir wirk­lich die Fra­ge, geht das über­haupt? An einer Stel­le so einen Orga­nis­mus beschnei­den, ohne dass er ver­mehrt an ande­rer Stel­le wei­ter­wächst. Das ist eine Fra­ge, die ich mir wirk­lich stel­le, aber ich stel­le mich der Situa­ti­on, ich ver­su­che das ein­zu­däm­men.

Den Bürokratie-Monstern in Ver­wal­tung, Umwelt­schutz muss Ein­halt gebo­ten wer­den.

Wer hat vor ein paar Tagen nicht Boris Pal­mer im Fern­se­hen gese­hen, mit einem Fall, wo ein vor einem Jahr gestor­be­ner Vogel wich­ti­ger ist, wie ein 250 Mil­lio­nen Euro Kran­ken­haus­pro­jekt. Die­ser Vogel, obwohl er schon gar nicht mehr da ist, blo­ckiert es immer noch, weil ein Umwelt­schüt­zer gesagt hat, ja das ist jetzt ein Vogel-Erwartungsgebiet. Da sage ich ein­fach nur, wo leben die Leu­te?

Oder auch ein Fall in Sach­sen.

Die Wasserski-Anlage in der Kies­gru­be Leu­ben ist von Amts wegen geschlos­sen.

War­um? Ein Betriebs­con­tai­ner muss 70 Meter von einer Rasen­flä­che auf eine ande­re Rasen­flä­che umzie­hen, nur weil die ers­te Rasen­flä­che die fal­sche Klas­si­fi­zie­rung hat.

Dass da auch mit Geld gear­bei­tet wird, das ver­ste­hen so gewis­se Leu­te nicht und des­we­gen sage ich Umwelt­schutz ja, aber es muss eine Ver­hält­nis­mä­ßig­keit da sein.

Und ich kom­me zum The­ma Wis­sen­schaft. Ich sel­ber bin Wis­sen­schaft­ler. Und wenn ich mir die Corona-Krise anschaue, in der wir von wis­sen­schaft­li­chen Begrün­dun­gen über­häuft wor­den sind, und immer wie­der wur­de von Wis­sen­schaft­lern die Wahr­heit pos­tu­liert und von den Medi­en ger­ne über­nom­men.

Kein ech­ter Wis­sen­schaft­ler wür­de je sagen, ich ken­ne die Wahr­heit.

Wis­sen­schaft bedeu­tet, sich der Wahr­heit kon­ti­nu­ier­lich zu nähern.

Wis­sen­schaft heißt, die Rea­li­tät mess­tech­nisch zu erfas­sen und anschlie­ßend Model­le zu defi­nie­ren, die die­se Rea­li­tät ver­su­chen zu beschrei­ben.

Und was mich an der Stel­le heu­te stört, ist, dass die Model­le nach denen heu­te, ja Volks­wirt­schaf­ten, ich will jetzt nicht sagen, zu Grun­de gerich­tet wer­den, aber sehr stark bedrängt wer­den, dass die­se Model­le so unvoll­kom­men sind, wie man es sich gar nicht vor­stel­len kann, man kann das sehr ein­fach dar­an sehen: Alle zwei Wochen lese ich in der Pres­se, ach da im Pazi­fik haben wir wie­der einen Effekt, den kön­nen wir uns noch gar nicht erklä­ren.

Das bedeu­tet aber doch eigent­lich, die Model­le nach denen heu­te Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den, die sind gar nicht so ein­zig­ar­tig, so aus­sa­ge­kräf­tig, wie man es sich denkt.

Und gleich­zei­tig, weil auf der einen Sei­te eben unter dem The­ma Wis­sen­schaft angeb­li­che Wahr­hei­ten ver­kauft wer­den, genau­so wird aber auf der ande­ren Sei­te phy­si­ka­li­scher Unsinn als die Wahr­heit dar­ge­stellt. Was im Moment sehr häu­fig zitiert wird, ist eine phy­si­ka­li­sche Eigen­schaft, dass im CO2 die Strah­lung absor­biert wird und wir mitt­ler­wei­le schon qua­si eine 100% Absorp­ti­on haben und wenn es mehr CO2 gibt, dann kann gar nicht mehr absor­biert wer­den.

Das ist ein­fach Tin­nef, weil die Atmo­sphä­re ist ein ganz ande­res Gebil­de als der phy­si­ka­li­sche Labor­ver­such, wo eben dort Pho­to­nen absor­biert wer­den.

Und des­we­gen wer­den von bei­den Sei­ten abso­lut unwis­sen­schaft­li­che Argu­men­te gebracht.

Und wenn dann, wie jetzt gesche­hen, in der Corona-Krise gesagt wur­de, Imp­fun­gen sind ohne Neben­wir­kun­gen.

Und heu­te sagt Lau­ter­bach, “Ei ja, das habe ich mal eben so gesagt, man muss mich ja nicht immer für ernst neh­men.” Dann sage ich, lie­be Leu­te, das ist kei­ne Wis­sen­schaft.

Rich­ti­ge Wis­sen­schaft erfor­dert freie Dis­kus­si­on, und die ver­mis­se ich in vie­len Berei­chen.

„Kom­pe­tenz statt Ideo­lo­gie!“. Es muss frei dis­ku­tiert wer­den kön­nen. Die Gedan­ken­vor­be­hal­te, ins­be­son­de­re die indi­rek­ten, müs­sen auf­ge­ho­ben wer­den und wie­der Kom­pe­tenz in die Dis­kus­si­on ein­zie­hen.

Und ich möch­te mei­nen Teil dazu bei­tra­gen, dass die Jugend die rich­ti­gen Vor­bil­der vor­ge­lebt bekommt.

Wenn mich mein Enkel in zehn Jah­ren fragt, war­um soll ich wei­ter auf die Schu­le gehen? Ich habe kei­ne Lust mehr. Und wer hat das nicht schon mal bei sei­nen Kin­dern oder sei­nen Enkel­kin­dern erlebt?

Dann will ich ihm ant­wor­ten kön­nen, sieh‘ mal, da gab es eine Zeit, in der man noch nicht mal einen Schul­ab­schluss benö­tig­te, um Par­tei­vor­sit­zen­den zu wer­den. Aber die­se Par­tei hat sich selbst ad acta gelegt.

Nach 17 Semes­tern immer noch kei­nen Stu­di­en­ab­schluss, aber zur Par­tei­vor­sit­zen­den reicht es. Auch die­se Par­tei gibt es nicht mehr.

Und so wie vor gut 30 Jah­ren, 35 Jah­ren Sach­sen Vor­rei­ter war im Umschwung, so scheint es mir auch heu­te wie­der zu sein, dass in Sach­sen, glau­be ich, mehr Leu­te wie woan­ders mer­ken, dass da was nicht stimmt.

Und so hat­ten die­se Berufs­po­li­ti­ker, die nichts gelernt hat­ten, denen noch nie einen Schweiß­trop­fen die Stir­ne her­un­ter­rann, end­lich die not­wen­di­ge Zeit, ihren Schul­ab­schluss nach­zu­ho­len, ihr Stu­di­um end­lich abzu­schlie­ßen.

Und dein Opa hat dazu bei­getra­gen, dass all die­se Din­ge wie­der ins nor­ma­le Lot zurück­ge­kehrt sind. Also kann ich dir nur raten, ler­ne viel auf der Schu­le, nut­ze die­se Zeit, um dir viel Kom­pe­tenz fach­lich und sozi­al anzu­eig­nen.

Und wenn ich die aktu­el­le Dis­kus­si­on in der Bevöl­ke­rung sehe, dann ist mein Ein­druck, vie­le Bür­ger ver­ste­hen den aktu­el­len Unsinn bes­ser ein­zu­ord­nen, wie so man­cher Poli­ti­ker in Ber­lin, der nur in sei­ner eige­nen Bla­se Infor­ma­ti­on von gewo­ge­nen und auf neue För­der­mit­tel hei­schen­den Ideo­lo­gen erhält.

Deutsch­land hat genug Kom­pe­tenz und des­halb bin ich um die Zukunft Deutsch­lands und Sach­sen nicht ban­ge. Es muss aber was getan wer­den und des­we­gen in einem YouTube-Video-Film habe ich den Titel so schön gewählt, Poli­tik statt Kari­bik, denn dort könn­te ich es jetzt auch am Strand lie­gen.

Und zu die­sen Per­so­nen, die sich durch eige­ne Kom­pe­tenz qua­li­fi­zie­ren, da zäh­le ich mich und ich bin sicher, in Dres­den Gutes bewir­ken zu kön­nen.

Vie­len Dank.

[Applaus]